Psychologische Begriffsbestimmungen

Herbert Straif & Hannes Schirmann

Entwicklung

Unter Entwicklung versteht man im Allgemeinen einen Prozess der Entstehung, der Veränderung bzw. des Vergehens. (http://entwicklung.know-library.net/)

Was ist Entwicklung?

Es gibt 3 Prinzipien der Entwicklungspsychologie 1. Das Prinzip des Wachstums, 2. Prinzip der Reifung, 3. das Prinzip des Lernens.

Das Prinzip des Wachstums und Veränderung der Körperstruktur und zwar der Veränderung in Bezug auf Form, Größe, Anzahl, Lage und Position. Ausdruck Reifung bezeichnet die Entwicklung von Reflexen, Instinkten oder anderen unerlernte Verhaltensweisen. Die Prinzipien des Lernens beziehen sich außer auf den Bereich des traditionellen Konditionierens und der Extinktion auch auf den Bereich des schulischen Lernens und anderer Umwelteinflüsse. (vgl. Zimbardo 1983, S. 102)

 Entwicklung, der Begriff bezeichnet vor allem die Veränderung der Form und des Verhaltens von Lebewesen, einmal als Ausbildung des Organismus vom Keim bis zum erwachsenen Individuum (à Ontogenese), und zum anderen als Entfaltung der Arten (à Phylogenese). (Häcker 1994, S. 201)

Entwicklungstheorie (theories of development) Systeme von Aussage, in denen möglichst alle Erkenntnisse über wesentliche Erscheinungen und Zusammenhänge, die die psychische Entwicklung betreffen, zu einem in sich widerspruchsfreien Gesamtsystem zusammengefasst und zu grundlegenden Entwicklungsgesetzen verallgemeinert werden. (Fachlexikon ABC Psychologie 1995, S 125)

Entwicklung: Im Verlauf des menschlichen Lebens lassen sich fortwährend Veränderungen im Verhalten und Erleben beobachten. Diese Veränderungen werden als Entwicklung bezeichnet. (Illichmann 2000, S. 301) 

Zusammenfassung:  

Zusammenfassend kann man sagen, dass der Begriff Entwicklung viele Gesichter hat (gesellschaftliche E, kulturelle E, Soziale E, biologische E. usw.) und allgemein immer von „Entstehen – Veränderung – Verendung“ gesprochen werden kann.

Verwendete Literatur

Clauss, Günter ( 1995). Fachlexikon ABC Psychologie. Thun und Frankfurt am Main: Harri Deutsch.

Dorsch, Friedrich (1994). Dorsch Psychologisches Wörterbuch. Bern: Hans Huber.

Illichmann, Adolf (2000). Arbeitsbuch Psychologie. Wien: Manz Verlag Schulbuch GmbH.

Zimbardo, P.G. (81983). Psychologie. Berlin, Heidelberg, New York. Tokyo: Springer-Verlag

Online im Internet: www. http://entwicklung.know-library.net (06-04-03)


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

Zu weiteren psychologischen Begriffen


Aufgrund der einschlägigen Fachliteratur im Bereich Psychologie und Pädagogik beziehen sich die Quellen grundlegend auf die Definition der kognitiven Entwicklung des Menschen. Diese kann auch als geistige oder intellektuelle Entwicklung bezeichnet werden.

 1. „Allgemeine Bezeichnung für eine zeitlich geordnete Folge von Veränderungen äußerer Merkmale, innerer Strukturen und/oder Verhaltensweisen. Der Begriff E. wird auf körperliche sowie auf seelische Vorgänge angewandt.“

(Ohne Autor,  Fachgebärdenlexikon Sozialarbeit/ Sozialpädagogik  2003)

2. „Unter kognitiver Entwicklung versteht man die Entwicklung all jener Funktionen, die dem Erkennen und Erfassen der Gegenstände und Personen der Umgebung und der eigenen Person gelten. Zu diesen Funktionen gehören Intelligenz bzw. Denken, Wahrnehmung, Problemlösen, Gedächtnis, Sprache etc.

 (Stangl, Die kognitive Entwicklung 2004)

3.  „Kognitive Entwicklung umfasst die Veränderung der Erkenntnisprozesse und des Wissens – der Wahrnehmung des Denkens, der Vorstellung und des Problemlösens“.

(Zimbardo, Psychologie 1995, S.72)

4. „Mann kann das Phänomen Entwicklung unter drei Gesichtspunkten näher bestimmen:

     […]

2.     durch die zunehmende Differenzierung des Seelenlebens, die sich in einer Verfeinerung der psychischen Erscheinungen und Funktionen bei Erhaltung seiner Einheit ausdrückt (s. a. Erna Duhm 1959, S.220 – 239) und

 (Dörschel, Einführung in die Wirtschaftspädagogik 1975, S. 49)

5. „E. Stern (1923) betonte wiederum deutlicher als K. Bühler das zusammenwirken innerer und äußerer Faktoren. Er schrieb: „ Entwicklung ist die unter Einwirkung äußerer Faktoren erfolgende Entfaltung von Anlagen, wobei die Entfaltung nach einer inneren Gesetzmäßigkeit erfolgt und den äußeren Faktoren die Bedeutung der Auslösung zu kommt.“ “

(Schenk – Danzinger, Entwicklungspsychologie 1993, S.31)

Zusammenhänge - Unterschiede

In weiterer Folge werden die verwendeten Definitionen mit den Ziffern 1 bis 5 bezeichnet, die der Gliederung auf der Vorseite entspricht.

Definition 2 und 5 (Aussage E. Stern) ist das Einbeziehen der Umwelt und deren veränderte Wahrnehmung durch den Menschen gleich.

Im Mittelpunkt steht das Verstehen dessen, was von außen aufgenommen wird und der damit verbundenen Veränderung des Verhaltens.

Bei den anderen Definitionen (3,4) lässt sich erkennen, dass sie sich auf die Eigenständigkeit des Individuums und dessen innere Entfaltung konzentrieren. Entwicklung wird hier im Wesentlichen als ein von innen bestimmter Reifungsvorgang beschrieben. Lernprozesse und die Umwelt sind von untergeordneter Rolle.

Ursachen

Mustert man die weit verzweigte Literatur zur Entwicklungspsychologie, so stellt sich bald heraus, dass es keine umfassende, allgemein anerkannte Konzeption gibt, sondern eine Vielzahl von Entwürfen, die sich durch unterschiedliche Schwerpunkte und Sichtweisen voneinander unterscheiden.

Das erklärt die Abweichung der Definitionen zueinander.

Persönliche Definition:

Die seelische Entwicklung ist eine nicht umkehrbare Folge von Veränderungen im Erleben und Verhalten. Die Entwicklung vollzieht sich in verschiedenen Bereichen(emotionale, intellektuelle, motorische Funktionen), die teils durch eine innere Gesetzmäßigkeit und teils durch die Umwelt ausgelöst und beeinflusst wird.

Verwendete Literatur 

Ohne Autor,  (2003). Fachgebärdenlexikon Sozialarbeit/ Sozialpädagogik.                                                    Online im Internet: WWW: http://www.sign-lang.uni-hamburg.de/
Projekte/PLex/PLex/lemmata/E-Lemma/Entwic00.htm
(05-11-02)

Stangl, W.  (2004). Die kognitive Entwicklung .

Online im Internet: WWW: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOGNITIVEENTWICKLUNG/default.shtml ( 05-11-02)

Zimbardo, P. (1995). Psychologie. Berlin Heideberg: Springer

Dörschel, A. (1975). Einführung in die Wirtschaftspädagogik. München: Franz Vahlen

Schenk – Danzinger, L. (1993). Entwicklungspsychologie. Wien: ÖBV (Österreichischer Bundesverlag)

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