N.N. & N.N.
Erziehungsstil: Relativ einheitliche Ausprägungsform erzieherischen Verhaltens, die sich als typische Konfiguration von pädagogisch relevanten Verhaltensmerkmalen (Erziehungspraktiken) von anderen Ausprägungsformen abheben läßt. Der Erziehungsstil wird bestimmt durch a) die soziokulturelle Situation (Schichtzugehörigkeit der Familie), in deren Rahmen spezifische Erziehungsnormen gültig sind, b) die Persönlichkeitsstruktur einzelner Mitglieder der Familie, c) die typische Konfliktkonstellation innerhalb der Familie (Familiendynamik), d) die konkreten Erziehungsinhalte und Erziehungsziele, e) die gesamtgesellschaftliche Situation, die auf die Familie einwirkt. Der Begriff Erziehungsstil umfaßt die Kategorien Führungsstil und Unterrichtsstil, wobei allerdings vornehmlich die Rolle des Erziehenden, Führenden oder Unterrichtenden akzentuiert ist: a) Der autoritäre Erziehungsstil fordert eine widerspruchslose, bedingungslose Unterwerfung des Kindes. b) Der autokratische (autoritative) Erziehungsstil betont die Autorität der führenden Elternfigur, auf deren Anweisungen, Kontrollmaßnahmen, Lob und Kritik sich das Interesse und die Aufmerksamkeit des Kindes zu richten haben. c) Der Laissez-faire-Erziehungsstil überläßt die Kinder weitgehend sich selbst. d) Der kooperative (demokratische) Erziehungsstil zeichnet sich durch ein Verhalten der Eltern gegenüber ihren Kindern aus, das sich in erster Linie um einen guten familiären Kontakt bemüht und durch steuernde Vorschläge und Anregungen bei den Kindern die eigene Entscheidungsfindung auf der Grundlage des Lernens durch Einsicht fördert.
Medizinisch-Psychologie Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
http://www.medpsych.uni-freiburg.de/OL/glossar/body_erziehungsstil.html
Es gibt viele Ansätze zur Erklärung und Definierung des Begriffes Erziehungsstil. Generell wird dieser Begriff gerne in zwei Teile, nämlich „Erziehung“ und „Stil“ aufgespaltet.
So bezeichnet zum Beispiel Erich Weber in seinem Buch „Erziehungsstile“ (1970, Seite18ff.) die Erziehung als zentralen Punkt der Enkulturation welcher Lernvorgänge bezweckt und bewirkt. Somit beschreibt er Erziehung als soziale Interaktionsform der Enkulturationshilfen. Berthold Gerner hingegen enthält sich einer genauen Definition und erklärt in seinem Buch „Erziehungsstile und Lehrerverhalten“ (1976), dass der Begriff Erziehung sehr weitläufig ist. Gerner lehnt sich nur an Pädagogen wie Franz Xaver Eggerdorfers der eine Differenzierung dreier Grundfunktionen (Pflege, Bildung, Führung) vornahm. Aus dem Althochdeutschen iriziohan = herausziehen) abgeleitet bedeutet Erziehung, jemandes Geist und Charakter zu bilden und seine Entwicklung zu fördern. Konkret bedeutet Erziehung in diesem Sinne ein Zusammenspiel aus folgenden Bereichen:
(www.wikipedia.org/wiki/kindererziehung , o.A., 2005)
Unter Erziehungsstil versteht Theo Herrmann in seinem Buch „Psychologie der Erziehungsstile“ (1970, Seite 23) eine Gruppe von Merkmalen des Erziehungsverhaltens , in welcher größere gemeinsame Merkmalsvarianz herrscht, als nach der Variabilität aller Merkmale zufällig zustande kommen könnte, und welche Gruppe die Eigenarten in diesem Stile Erzogener genau vorauszusagen erlaubt als Einzelmerkmal.
Zusammenfassung
Wie man sieht ist die Erklärung dieses Begriffes nicht so einfach und sehr umfangreich. Am besten zusammengefasst und erklärt haben dies Claudia Friedrichs und Daniela Hendricks
in einer Präsentation unter http://www.uni.duisburg.de/FB2/PS/PER/Kern/SS03A/ Erweiterung_
Paed_Friedrichs-Hendriks.ppt#258,6,1.3.Definition Erziehungsstile :
Erziehung ist planmäßige Tätigkeit zur Formung junger Menschen, die mit allen ihren Anlagen und Kräften zu vollentwickelten, verantwortungsbewussten und charakterfesten Persönlichkeiten im Sinn der geltenden Persönlichkeitsideale gebildet werden sollen.
Der Begriff „Stil“ beschreibt
i.w.S. Art und Weise, in der eine Tätigkeit ausgeführt wird
(z.B. Schwimm-, Denk-, Lebensstil)
i.e.S. Sammelbegriff für alles, was die Art und Weise einer
sprachlichen oder künstlerischen Aussage ausmacht
(im Gegensatz zu ihrem objektiven Inhalt)
Unter dem Begriff Erziehungsstil wird ein verhältnismäßig stabiler Typ erzieherischen Verhaltens verstanden.
Das bedeutet, dass die Verhaltensmerkmale einer erziehenden Person gegenüber einer zu erziehenden Person (Kind) nicht variieren, sondern meist gleich bleibend sein sollten.