Um den Begriff Leistungsmotivation definieren zu können bedarf es zunächst einer Erläuterung des Wortes Motivation. Mießler (1976, S. 12) definiert den Begriff folgendermaßen: „Motivation ist der Erklärungsbegriff für innerpsychische Ursachen, Beweggründe und Bedingungen von Verhalten. Er umfasst alle bewussten und unbewußten Vorgänge, die das Verhalten des einzelnen oder einer Gruppe erklären bzw. verständlich machen sollen und wird immer dann gebraucht, wenn nach dem „Warum“ menschlichen Verhaltens gefragt wird.“ Die Leistungsmotivation wiederum stellen die Werte dar mit welchen ein Mensch seine Leistungen beurteilt. (Mießler, 1979, S.16). Leistungsmotivation kann sozusagen als die „Auseinandersetzung mit einem Gütemaßstab“ (McClelland zit. nach Mießler, 1979, S.16) definiert werden.
Rheinberg (1989, S. 1073) geht etwas näher auf diesen Theorieansatz ein und beschreibt den Zielzustand der Leitungsmotivation „ […] wirksame Zielzustand sind Stolz oder Scham über die eigene (Un-) Tüchtigkeit, die in der Auseinandersetzung mit Gütermaßen zur Disposition steht.“ Der Mensch entscheidet somit anhand seines Stolz oder seines Schamgefühls ob er eine bestimmte Leistung aus erfolgsaufsuchenden oder mißerfolgsmeidenden Motiven erbringt. (Rheinberg, 1989, S. 1073)
Eine knappere jedoch prägnante Definition des Leistungsmotives und somit auch der Leistungsmotivation beschreibt den Begriff als „Bereitschaft eines Menschen, durch eigene Tüchtigkeit Aufgaben zu lösen“ (Brunsteiner, Jahr unbekannt)
Harten-Flinter (1978, S.40) liefert in einer Publikation mehrere Definitionen des Begriffs. Neben einigen bereits oben erwähnten Autoren zitiert sie Heckhausen, der Leistungsmotivation als „das Bestreben, die eigene Tätigkeit in all jenen Tätigkeiten zu steigern oder möglichst hoch zu halten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann“ (Heckhausen zit. nach Harten-Flintner, 1978, S.40)
Zusammenfassung der Definition
Obwohl die zitierten Quellen sich vor allem in ihrer Wortwahl unterscheiden gilt der Begriff der Leistungsmotivation sinngemäß als eindeutig definiert. Der Begriff beschreibt den Beweggrund (das Motiv) eine bestimmte Leistung zu erbringen mit dem Hintergrund, dass die Person individuelle Ziele erreichen bzw. vermeiden will.
Brunsteiner, R (o.J.).Leistungsmotivation. Online im Internet: WWW: http://www.motivation-psychologie.de/ (06-03-29)
Harten-Flitner, E. (1978). Leistungsmotivation und soziales Verhalten. Weinheim, Basel: Beltz Verlag.
Mießler, M. (1979). Leistungsmotivaiotn und Zeitperspektive. München: Oldenburg Verlag.
Rheinberg, F. (1989). Motivation. In Dieter Lenzen (Ed.), Pädagogische Grundbegriffe (S. 1072-1074).Stuttgart: Rowohlt Taschenbuch Verlag.
„Leistungsmotivation ist das Bestreben, die eigene Tüchtigkeit in all jenen Tätigkeitsbereichen zu steigern oder möglichst hochzuhalten, in denen man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann...“ (http://www.sportunterricht.de/lksport/leismot2.html 01.11.2005)
„Die Leistungsmotivation ist eine aufgebaute Verhaltensdisposition. Ein wichtiger Faktor ist die Erfahrung, die eine Person gemacht hat, wenn sie in bestimmten Situationen bestimmte Reaktionen zeigt. In der Praxis heißt das, dass Kinder, die mit positiver Bekräftigung (Lob, Ermutigung, Anerkennung,...) erzogen werden, ein vielfältiges Handlungsrepertoire aufbauen können. Erziehungspraktiken, bei denen die Bestrafung im Vordergrund steht, machen die Kinder ängstlich, wodurch in weiterer Folge unangenehme Aufgaben gemieden werden. Erfolgs- wie Misserfolgsmotivation sind erlernbar und somit auch erfahrungsabhängig.“ (Brunsteiner 2002)
„Durch Leistungsmotivation können die Ziele der Menschen mit den Zielen der Unternehmung weitgehend in Einklang gebracht werden.“ (Picot 2003)
„Leistungsmotivation ist das Bestreben die Tüchtigkeit zu steigern und möglichst hoch zu halten, in dem man einen Gütemaßstab für verbindlich hält und deren Ausführung deshalb gelingen oder misslingen kann.“ (Heckhausen 1989)
„Ohne die Motivation etwas zu leisten, bringt das beste Fitnessprogramm nichts.“ (Strunz 2003, S.18)
Fazit:
Der Begriff „Leistungsmotivation“ ist auf der einen Seite eher auf den Sport bezogen. Auf der anderen Seite findet man diesen Begriff auch in zahlreichen Wirtschaftsbüchern. Es kommt immer ganz darauf an, in welchem Bereich man sucht und um was es in den Büchern genau geht. Ob sich die Themen auf „Leistungsmotivation“ aufbauen, oder „Leistungsmotivation“ das Hauptthema ist. Daher kommen meiner Meinung die Unterschiede der oben stehenden Definitionen.
Eigene Begriffsbestimmung:
„Leistungsmotivation“ ist das Bestreben sich besonders anzustrengen um gewisse Dinge möglichst gut zu bewältigen, da man sich sozusagen gewisse Ziele setzt, die erreicht werden müssen bzw. können. Leistungsmotivation ist auch ein wichtiger Teil in der Erziehung, da sie gewisse Verhaltensmuster aufzeigt, da Kinder die immer bestraft wurden ein anderes Verhalten an den Tag legen, als Kinder die für gewisse Tätigkeiten gelobt oder belohnt wurden. „Gelobte“ Kinder trauen sich mehr zu und meiden keine schwierigen Situationen sondern versuchen einfach alles.
Online im Internet:
http://www.sportunterricht.de/lksport/leismot2.html (01.11.2005).
Brunsteiner, R. (2002). Leistungsmotivation.
http://www.motivation-psychologie.de (01.11.2005).
Picot, Reichwald & Wigand (2003). Die grenzenlose Unternehmung
(5. Auflage).
Heckhausen & Heckhausen (1989). Motivation und Handeln (2.Auflage), Berlin; Heidelberg; New York: Springer.
Strunz, U. (2003). Forever young Das Erfolsprogramm (14.Auflage)(S.18). München: Gräfe und Unzer.