Psychologische Begriffsbestimmungen/7

Psychophysik 

Die Psychophysik ist eine Disziplin der Psychologie, die sich mit den Zusammenhang von Reizen und Empfindungen bzw. mit dem Zusammenhang von Physischem und Psychischem beschäftigt.

1. Definition

Die Psychophysik ist der Wissenschaftsbereich, der die Wechselwirkung zwischen objektiv messbaren physischen Prozessen und subjektivem mentalem Erleben untersucht. Er hat sich wissenschaftshistorisch recht früh durch die Arbeiten von Gustav Theodor Fechner im Anschluss an Ernst Heinrich Weber entwickelt. (Online im internet: WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysik).“

2. Definition

Die Psychophysik ist eine Lehre von Körper und Seele bzw. der Zusammenhang zwischen dem Geistigem und Körperlichem (vgl. Fechner, 1860, S. 8).

3. Definition

„Die Theorie der Psychophysik verknüpft das Physische mit den Psychischen. Der Unterschied zwischen Physischem oder Körperlichem und Psychischem oder Geistigem wird zu einem scheinbaren Unterschied erklärt – abhängig vom Standpunkt des Betrachters’ erscheint derselbe Zustand oder Vorgang als physisch oder als psychisch, und das gilt nach Fechner für das gesamte Universum.“ (Gundlach, 1993, S.1)

4. Definition

Die Psychophysik ist eine Wissenschaft die sich mit der Beziehung von Reiz und Empfindung beschäftigt (vgl. Giese, 1921, S. 115).

5. Definition

„Psychophysik, von E. H. Weber und Th. Fechner i. J. 1860  begründete, exakte mit Maßmethoden arbeitende Wissenschaft, die den Beziehungen zwischen Empfindungen und der Stärke der ihnen zugrunde liegenden äußeren Reize nachgeht.“ (Hehlmann, 1941, S. 327)

6. Definition

„Psychophysik (Fechner): erforscht die Beziehungen zwischen physikalischen Vorgängen und den entsprechenden bewußten Erlebnissen, z.B. die Beziehungen zwischen Reiz und Empfindung…“ (Berka et al., 1949, S.207)

7. Definition

Die Psychophysik beschreibt die Abhängigkeit von Seele und Körper und geht auch auf die Zusammenhänge zwischen Reiz und Empfindung ein (vgl. Dorsch-Giese, 1950, S. 207).

8. Definition

Die Psychophysik ist eine Disziplin der Psychologie und untersucht Gesetzmäßigkeiten zwischen quantitativen Größen und elementarer Wahrnehmungsleistungen (vgl. Clauß et al., 1976 S. 428).

9. Definition

 „Der zugänglichste Teil der Psychophysik ist der empirisch bearbeitbare, also die äußere Psychophysik. Daher wird von vielen unter Psychophysik nur dieser untergeordnete Teil verstanden, der von den Reizen und den Empfindungen handelt. Der theoretisch zentrale Teil des allgemeinen Zusammenhangs zwischen Physischem und Psychischem wird, wenn überhaupt, dann gewöhnlich auf den Zusammenhang der Seele mit dem Leib oder verwandtes reduziert.“ (Gundlach, 1993, S. 2f)

10. Definition

 „Bereits 1860 publizierte Gustav Theodor Fechner (1801 - 1887) die "Elemente der Psychophysik" und legte damit einen gewichtigen Grundstein für diese Wissenschaft, die sich mit den Zusammenhängen zwischen physischen Reizen und psychischem Erleben befasst. Fechner betrachtete dabei die menschlichen Wahrnehmungsleistungen auf eine ähnliche Art und Weise, wie wir auch im Alltag über Messgeräte (z. B. eine Personenwaage) sprechen.“ (Online im internet WWW: www.br-online.de/wissen-bildung/thema/psychologie/02_wahrnehmung_1.xml)

11. Definition

 „Auf Fechner geht die Unterscheidung zwischen äußerer und innerer Psychophysik zurück. Während die äußere Psychophysik den Zusammenhang zwischen Reizungen der Sinnesorgane und Erleben misst, beschäftigt sich die innere Psychophysik mit den Relationen zwischen neuronalen Prozessen und Erleben. Meist wird unter „Psychophysik“ primär die Untersuchung Reiz – Erlebenzusammenhängen verstanden, während der Bereich der inneren Psychophysik der kognitiven Neurowissenschaft zugeordnet wird.“ (Online im internet: WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysik).“

Der Begriff „Psychophysik“ ist eine Wissenschaft, die sich wie der Name schon sagt aus dem Physischem und Psychischem zusammensetzt. (Gundlach, 1993, S. 2f) Die Unterscheidung zwischen äußerer und innerer Psychophysik geht auf Fechner zurück, der schon im Jahr 1860 zu diesem Thema publizierte. (Online im internet: WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysik). Die äußere Psychophysik ist der empirisch bearbeitbare Teil, daher kommt es auch oft vor, dass man unter Psychophysik nur die äußere Psychophysik versteht.

Psychophysik beschäftigt sich also mit den Zusammenhängen zwischen physischen Reizen und psychischen Erleben. ((Online im internet WWW: www.br-online.de/wissen-bildung/thema/psychologie/02_wahrnehmung_1.xml). Auch wird die Lehre oftmals als die Lehre von der Abhängigkeit/Zusammenhang von Leib und Seele beschrieben bzw. beschäftigt sich die Psychophysik mit Beziehungen zwischen Empfindungen und der Stärke der ihnen zugrunde liegenden äußeren Reize nachgeht.“

Anhand der oben aufgezählten Begriffsbestimmungen verschiedener Autoren ist zu erkennen, dass sich die Autoren nicht einig sind, wenn es sich um den Begriff Psychophysik handelt. Bemerkenswert ist dabei, dass sehr viele Autoren auf Fechner verwiesen. Aufgrund der Vielzahl verschiedener Auffassungen bzw. Begriffsbestimmung ist es sehr schwer eine allgemein gültige Definition für die Wissenschaft Psychophysik zu finden. Wenn ich diesen Begriff in einem Satz erklären sollte:

Verwendete Literatur:

Gundlach, H. (1993). Entstehung und Gegenstand der Psychophysik. Berlin Heidelberg: Springer Verlag.

Fechner, G.T. (1860). Elemente der Psychophysik I. Leipzig.

Giese, F. (1921). Psychologisches Wörterbuch. Leipzig: Teubner.

Hehlmann, W. (1941). Pädagogisches Wörterbuch (2. Auflage). Stuttgart: Kröner.

Berka, M., Bolterauer, L., Mittenecker, E., Neperseny, A. & Toman, W. (1949). Kleines psychologisches Lexikon. Fachwörterbuch. Wien: Sexl

Dorsch, F. (1950). Psychologisches Wörterbuch, begründet von Dr. F. Giese. Tübingen: Matthiesen.

Clauß, G.; Kulka, H., Lompscher, J. Rösler, H.-D., Timpe, K.-P. & Vorweg, G. (1976). Wörterbuch der Psychologie. Leipzig: VEB Verlag Enzyklopädie.

Internetverzeichnis:

WIKIPEDIA(2006). Psychophysik. WWW: http://de.wikipedia.org/wiki/Psychophysik()

BR online (2006) Psychologie. WWW: www.br-online.de/wissen-bildung/thema/psychologie/02_wahrnehmung_1.xml).

Psychophysik wird im Brockhaus folgendermaßen definiert, und auch im „Das große Duden Lexikon Band 6“ findet sich fast wortgenau diese Erklärung unter Psychophysik wieder:

Psychophysik, ein von G.T. FECHNER begründetes Teilgebiet der Sinnespsychologie und –physiologie, das sich mit der Erforschung der Beziehungen zw. physikal. Reizen und psych. Empfindungen beschäftigt [...]“ (Brockhaus Enzyklopädie Band 17, S. 596).

Besonderer Schwerpunkt auf die experimentell wissenschaftliche Seite der Psychophysik wird in der Definition im Bertelsmann Universal Lexikon gelegt:

Psychophysik, seit G.T.Fechner (1860) der experimentelle Zweig der Psychologie, der sich mit den gesetzmäßigen Beziehungen zw. den messbaren Gegebenheiten der physik. Umwelt (Reize) u. dem erlebten psych. Abbild (Empfindungen) beschäftigt“ (Bertelsmann Universal Lexikon, S.722).

„Der Begriff Psychophysik stammt von Gustav Theodor Fechner und bezeichnet zunächst allgemein die Aufgabe, Zusammenhänge zwischen Leib und Seele empirisch zu untersuchen. Fechner wandte sich zu diesem Zweck als einer der ersten der systematischen Beobachtung des Zusammenhangs von Reiz und Empfindung zu“ (Schluchter xxxx, S. 21).

„Die Theorie der Psychophysik verknüpft das Physische mit dem Psychischen. Der Unterschied zwischen Physischem oder Körperlichem und Psychischem oder Geistigem wird zu einem scheinbaren Unterschied erklärt“ (Grunlach xxxx, S. 3)

Im Internet findet sich dazu folgendes auf verschiedenen Seiten:

„[...]Hier werden zwei grundsätzlich verschiedenartige Größen miteinander in Beziehung gebracht, eine äußerlichmessbare physikalische Größe p und eine nur durch innerliches Erleben bestimmbare psychische Größe E“ (Schreiner 2005, S. 45)

„Maßbeziehungen zwischen der geistigen, psychischen und materiellen, körperlichen, physischen Seite der Existenz, eine exakte insofern, als sie auf Beobachtung, Experiment und mathematischer Verknüpfung der Tatsachen fußt“ (Fechner 1877).

Mein Verständnis des Begriffs Psychophysik geht großteils mit der Definition im Bertelsmann Universal Lexikon konform. Daraus leite ich in eigenen Worten zusammenfassend folgende Definition ab:

Psychophysik, ist der auf Versuchen aufbauende Zweig der Psychologie, der aus empirischen Daten und daraus gefolgerten Gesetzen, Empfindungen und Reize in ein messbares Verhältnis zu bringen versucht.

Verwendete Literatur

(Bertelsmann Universal Lexikon, S.722).

(Brockhaus Enzyklopädie Band 17, S. 596).

Grunlach, H. (xxxx). Entstehung und Gegenstand der Psychophysik. In D. Albert, K. Pawlik, K.-H. Stapf & Stroebe (Hrsg.), Lehr- und Forschungstexte Psychologie 45 (S. xxx-xxx). Berlin Heidelberg New York: Springer-Verlag

Schluchter, W. (xxxx). Vorwort zu: Max Weber. Zur Psychophysik der industriellen Arbeit. Schriften und Reden 1908 – 1912. In H. Baier, M.R. Lepsius, W.J. Mommsen, W. Schluchter, J. Winckelmann (Hrsg.), Max Weber Gesamtausgabe. Band 11. Tübingen: J.C.B. Mohr (Paul Siebeck)

Fechner, G.T. (1877). In Sachen der Psychophysik. Online im Internet: http://gutenberg.spiegel.de/fechner/psyphysk/psyphy00/psyphy00.htm (06-11-30)

Schreiner, E. (2005). Schwingungslehre in Kursstufe 12. Ein Unterrichtsversuch unter Berücksichtigung musikalischer Aspekte. Online im Internet: http://schreier.free.fr/pages/physik/musik/papers/schwingungslehre_kap4.pdf. (06-10-30)


Siehe auch das
Lexikon für Psychologie und Pädagogik

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