Übergänge … Von der Kindheit zur Jugend

Barbie und Mickey Mouse out

In dieser Übergangszeit ist man nicht mehr so richtig Kind, weiß aber auch noch nicht, wie das alles weitergehen wird – Pubertät hört sich ja sehr interessant an, aber wenn man selber in der Situation ist, sich geistig und körperlich zu verändern, kann man dem ganzen Begriff nicht wirklich etwas abgewinnen.

Ich glaube, am meisten hat sich geändert, als ich von der Volksschule ins Gymnasium gewechselt habe. Man musste sich neue FreundInnen suchen,  die Anforderungen wurden mehr und auch die Interessen änderten sich. Von einem Tag auf den anderen waren Barbie und Mickey Mouse nicht mehr das bevorzugte Spielzeug, man musste sich etwas Neues suchen. Es war in dieser Zeit sehr wichtig, zu einer Gruppe zu gehören, da man seine SchulkollegInnen ja auch meistens in der Freizeit sah und viel mit ihnen unternahm. In meiner Klasse herrschte ein sehr schlechtes Klassenklima. Es war schwierig, Freundschaften aufzubauen, da ständig neue Gruppen gebildet wurden und sich alles innerhalb von Minuten ändern konnte. Es wäre für mich gerade in dieser Zeit sehr wichtig gewesen, zu einer festen Gruppe zu gehören, allerdings war das in unserer Klasse nicht möglich und deshalb wollte ich auch mehr als einmal die Schule wechseln.

Ich kann mich auch noch erinnern, dass sich der Umgang mit den Eltern sehr verändert hat. Ich habe begonnen, alles kritischer zu betrachten und nicht mehr alles hinzunehmen, sondern ständig alles in Frage zu stellen. Dadurch kam es auch zu den ersten Meinungsverschiedenheiten innerhalb der Familie, also genauer gesagt, zwischen der Familie und mir...

Keine Babyspiele mehr

Als Kind liebte ich es, mit meinen Eltern beispielsweise meine Onkel und Tanten oder meine Großmutter zu besuchen. Dies änderte sich im Übergang vom Kind zur Jugendlichen rasant. Plötzlich waren für mich nicht mehr die Besuche bei den Verwandten von Interesse, sondern viel mehr die Unternehmungen mit meinen Schulfreundinnen und Schulfreunden. Ich kehrte mich auch immer mehr von meinen Eltern ab und forderte, dass sich mehr und mehr meine eigene Meinung und meine Interessen durchsetzen sollten. Ich war für meine Eltern nicht mehr so einfach zu „handhaben“, ich versuchte herauszufinden wie weit meine eigene Macht ging und provozierte damit meine Eltern sehr oft. Für mich war die Situation neu, dass ich den Eindruck hatte, dass mich ganz plötzlich meine Eltern nicht mehr verstanden. Andererseits war dies für mich auch eine Bestätigung dafür, dass ich mich vom Kind wegentwickelt habe. In diesem Alter war es besonders wichtig, dass man mich nicht wie ein Kind behandeln sollte, sondern schon wie eine junge Erwachsene. Ganz klar wollte ich mich von den Kindern abtrennen, beispielsweise indem ich nicht mehr die „Babyspiele“ mit meinen jüngeren Geschwistern spielen wollte.

Abgesehen von dem gespannten Verhältnis zu meinen Eltern veränderte sich auch mein Freizeitverhalten. Ich hörte nicht mehr die CDs meiner Mutter, sondern wollte meine eigene, oder besser gesagt, die für meine Altersgruppe moderne Musik hören. Früher bin ich mit meinen Großeltern am Sonntag sehr gerne zur Kirche gegangen – als Jugendliche begann ich den Kirchengang als überflüssig zu empfinden.

Habe ich als Kind sehr gerne Kinder – Detektivbücher gelesen, so bevorzugte ich in der Pubertät das Lesen von Liebesromanen und Aufklärungszeitschriften. Auch wurde ich sportlicher und ich begann viel mehr auf mein Äußeres zu achten. Es bereitete mir nichts mehr Freude, als mich mit meinen Freundinnen zu schminken oder neue Frisuren auszuprobieren.

Natürlich war es mit den Freundinnen auch interessant, über die Burschen in unserer Klasse zu diskutieren und wir überlegten, wie wir deren Interesse am ehesten wecken konnten. Als Kind war ich sehr darauf fixiert nur Mädchen kennen zu lernen und den Kontakt zu den Buben so gut es geht zu meiden.

Erstmals war es im Jugendlichenalter für mich wichtig den Modetrends zu folgen. Ich entwickelte mich in gewisser Weise zur Mitläuferin was die Bekleidungsmode betraf. Dies war wiederum ein Diskussionspunkt mit meinen Eltern, die mein Handeln und meinen schrecklichen Kleidungsstil führte zu Diskussionen mit meinen Großeltern.


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