Im Nachhinein betrachtet, erscheint es mir, als wäre dieser Übergang nach und nach passiert. Ich glaube, es waren zu Beginn ganz kleine Veränderungen, die auch eher weniger das Verhalten sondern den Kleidungsstil betreffen. Irgendwie begann ich mich im Alter von ungefähr 13 oder 14 Jahren immer mehr am Kleidungsstil meiner Mutter und der Personen im Fernsehen zu orientieren. Man könnte fast sagen, dass ich irgendwie „stolz“ darauf war, dass ich sozusagen endlich zu groß war für Kinderkleidung und der Erwachsenenabteilung einkaufen durfte. Ungefähr so wie bei der Kleidung war es bei allen anderen Dingen auch. Sie sind nicht plötzlich eingetreten sondern eher schleichend. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich 14 war und mir meine zwei Jahre ältere Cousine erzählte, dass sie gerne ausgeht und welche Lokale sie bevorzugt. Damals hat es mich nicht im Geringsten interessiert am Abend auszugehen und in irgendwelchen Lokalen herumzusitzen, weil ich mit meinen Freunden ja auch wo anders reden konnte. Damals interessierte es mich mehr zu Hause zu bleiben und einen Film zu sehen.
Natürlich hat sich dies im Laufe der Zeit geändert und ich wollte so oft wie möglich ausgehen. Das Problem war nur, dass meine Eltern fanden, mit 15 wäre ich noch zu jung, um länger als bis Mitternacht auszubleiben. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich das damals überhaupt nicht verstehen wollte, weil ich mich selbst für verantwortungsbewusst genug hielt. Dies führte natürlich des Öfteren zu Streitereien zwischen mir und meinen Eltern. Im Nachhinein betrachtet, weiß ich natürlich, dass sie recht hatten und bin der Meinung, dass dies richtig war von ihnen
Eine große Veränderung, der ich mich stellen musste, war die Tatsache, ein größeres Maß an Selbstständigkeit sowie Eigenverantwortung zu tragen. Aussagen wie: „Du bist ja noch ein Kind, das kannst du ja noch gar nicht wissen“, galten ab jetzt nicht mehr. Viel mehr galt es zu seinen Handlungen und Fehler zu stehen und auch die Konsequenzen daraus zu tragen.
Des weiteren tauchten bei mir die Frage auf: Was will ich in meinem Leben einmal erreichen/schaffen? Was stell ich mir für meine Zukunft vor? Vor allem der berufliche Aspekt stand hier im Vordergrund.
Natürlich hat man auch im Übergang zum Jugendalter die ersten Kontakte mit Tabak (Zigaretten) und Alkohol. Man galt bei uns an der Schule als um so „cooler“, je mehr man sich mit diesen Produkten beschäftigte. Diese Tatsache führte des weiteren zu mehr und mehr Gruppenbildungen. Es kristallisierte sich dann für mich auch ein entsprechender Freundeskreis heraus. Auch die Themen „fortgehen“ sowie „Mädchen“ wurden präsenter bzw. erlangten eine völlig andere Bedeutung für mich.
Die Beziehung zu den Eltern gestaltete sich zu Beginn auch als etwas schwierig. Ich wollte schon als Erwachsener wahrgenommen werden, meine eigenen Entscheidungen treffen, mir von niemandem etwas sagen lassen. Es war eine Zeit der Rebellierung geben die Eltern sowie deren Ansichten, Einstellungen und Meinungen.