Übergänge II … Von der Kindheit zur Jugend

Das Reizgefühl der Neugierde

Zu welchem Zeitpunkt der Übergang vom Kind zum Jugendlichen bei mir stattgefunden hat lässt sich nicht genau definieren, jedoch war mit Sicherheit ein einschneidendes Erlebnis der Wechsel von der Volksschule in die Hauptschule. Viele neue Gesichter und Charaktere kamen in mein Leben, und da bekanntlich nicht jeder mit jedem kann, bildeten sich erste Gruppen. Die Erfahrungen innerhalb der Gruppe waren bedeutend für diese Zeit, denn die meisten wurden ja zum ersten Mal gemacht.

Eine besondere Veränderung war die prägnante Entwicklung des Reizgefühles, der Neugierde. Dies spiegelte sich unter anderem beim Interesse für das andere Geschlecht wider. Auf einmal war es mir nicht mehr egal – im Vergleich zur Volksschulzeit, in welcher man halt auch ab und zu mit total verlegten Haaren zu Schule gegangen ist – wie ich aussehe und wie ich gekleidet bin. Interessant war auch zu Beobachten wie detailliert sich die Gruppe aneinander anpasst, somit lernte man das Gefühl des Gruppenzwangs kennen. Dies begann bei den Schuhen, ging über Markenkleidung und hörte bei der Musik CD auf. Weiters kann ich mich noch gut erinnern, wie sich in dieser Zeit der kritische Sinn entwickelte. Es wurden auf einmal Dinge hinterfragt und nicht einfach so hingenommen. Rückblickend gesehen habe ich diesbezüglich aber total übertrieben. Egal ob die Meinung der Eltern oder der Lehrer, sie hatten es ja nur gut gemeint, war man sowieso immer der besser Wissende. Ich befand mich eben in der Pubertät. Die Grenzen auszutesten, egal ob in der Schule oder zu Hause, war gerade Ende der Hauptschulzeit besonders interessant.

Eine Verschiebung der Interessen, außer die bereits erwähnte Lust das andere Geschlecht besser kennen zu lernen, kam anfangs nicht vor. Sport und Musik begleiteten mich schon seit meiner Kindheit und fanden auch in der Jugendzeit nicht zur Ruhe. Im Gegenteil, ich habe in dieser Zeit große Sprünge vorwärts gemacht, welche nicht zu letzt auch auf die körperlichen Veränderungen zurück zu führen waren. Die Neugierde fand jedoch später auch hier seinen Platz. Es wurden erste Erfahrungen mit Alkohol und Nikotin gemacht, bei welchen man sehr schnell seine Grenzen kennen lernte.

Die Eltern nahmen zwar immer einen besonderen Platz in meiner Jugend ein, jedoch waren damals die Freunde, und vor allem der beste Freund, welcher einfach der beste Gesprächspartner war, noch einen Tick wichtiger.

Unbeschwerte Kindheit

Bis Dato habe ich mir noch keine wirklichen Gedanken bezüglich meinem Übergang von der Kindheit zur Jugend gemacht. Dieser Fortschritt vollzog sich für meinen Begriff sehr schnell. Wenn ich versuche mich zurück zu erinnern, war das prägenste Ereignis, die bedeutendste Veränderung in meiner Entwicklung, der Wechsel von der Hauptschule in die Höhere Schule. Fortan besuchte ich die Handelsakademie und musste jeden Tag in die Stadt fahren, zuvor besuchte ich die ortseigene Schule. Von nun an war ich auf mich selbst gestellt, erlang dadurch auch eine gewisse Selbstständigkeit und Verantwortung.

Im Alter von 10-15 lernte ich ein Musikinstrument zu spielen, aber durch die anderen Interessen, welche in dieser Zeit immer mehr an Bedeutung gewannen, ging meine Liebe fürs Klavierspielen verloren, da ich von nun an meine Freizeit nicht mehr mit Musizieren verbringen wollte. An den Wochenenden wollte ich die Zeit viel lieber mit meinen Freunden verbringen, der durch den Wechsel in die Schule bedeutend größer wurde.
Durch die vielen Unternehmungen mit meiner Clique wurden auch zunehmend die „verbotenen Sachen“, wie zB Rauchen und Alkohol interessant und somit auch einmal ausprobiert.

Auch das andere Geschlecht wurde in dieser Zeit interessant. Die ersten Erfahrungen, angefangen vom ersten Mal verliebt sein bis zum ersten Kuss blieben mir in schöner Erinnerung.

Sport jeglicher Art war für mich in dieser Zeit sehr wichtig, der mir bis dato noch wichtig geblieben ist.

Eine der wichtigsten Personen in dieser Zeit war meine damals beste Freundin Cornelia, die jeden „Blödsinn“ und alle Hochs und Tiefs mit mir durchlebte. Mit ihr konnte ich natürlich auch all meine intimsten Gedanken und Geheimnisse teilen. Auch konnte ich mich in dieser Zeit immer auf meine Eltern und Brüdern verlassen, wobei ich ihre Hilfe nicht immer gerne annahm, da ich primär versuchte unabhängiger zu werden, wodurch ich es meinen Eltern bzw. Brüdern auch nicht immer leicht machte.

Im Großen und Ganzen jedoch kann ich sagen, dass ich eine sehr unbeschwerte Kindheit erlebte.


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