Übergänge II … Von der Kindheit zur Jugend

Elternhaus – Bauernhof

Beim ersten Gedanken an diesen Übergang von der Kindheit zur Jugend fällt es mir momentan schwer mich sofort an die einschneidenden Veränderungen und Vorkommnisse zu erinnern. Beim Nachdenken über diesen Lebensabschnitt wird mir jedoch schnell klar, dass neben meiner Familie, die immer sehr wichtig für mich war und sicherlich ein Hauptgrund dafür ist, dass ich mit meiner Kindheit fast nur positive Erinnerungen verbinde auch die Schule eine sehr prägende Rolle spielte.

So brachte der Wechsel von der Volksschule ins Gymnasium doch viele Veränderungen mit sich. Das Lernen verlor seinen spielerischen Charakter und ich entwickelte doch einen gewissen Ehrgeiz um gute bzw. zumindest keine schlechten Leistungen zu erbringen. So hieß es für mich dann einfach mehr lernen, da für mich in dieser Zeit gute Noten Erfolgserlebnisse bedeuteten, die mir Bestätigung und Anerkennung brachten. Außerdem bedeutete der Wechsel ins Gymnasium auch eine Veränderung im Bezug auf Freundschaft. In der Volksschule waren wir stets eine 3er-Mädel-Runde, was einerseits immer sehr lustig war, jedoch auch häufig ein gewisses Konkurrenzdenken und ein „Das-dritte-Rad-am-Wagen“-Gefühl mit sich brachte. Beim Schulwechsel blieb dann eben nur eine beste Freundin übrig, zu der das Verhältnis dann plötzlich einfach nur „perfekt“ war. Mit ihr verbrachte ich neben ein paar anderen, aber weit nie so engen Freundschaften meine Zeit, was sich jedoch auch dadurch zeigte, dass ich mich sehr auf sie fixierte und meine Interessen und Vorlieben stark an ihr ausrichtete.

Geprägt war diese Zeit auch davon , dass mir die Akzeptanz und Anerkennung von Gleichaltrigen noch viel wichtiger war als früher. Meine Gedanken drehten sich oft um die Frage: „Akzeptieren und mögen mich die anderen so wie ich bin?“ Da mein Selbstbewusstsein gerade in dieser Zeit sicher hätte größer sein können, fiel es mir teilweise schwer dazuzustehen woher ich komme (Elternhaus – Bauernhof), wie ich bin, aussehe usw. Diese kleinen Unsicherheiten waren jedoch für mich nie ein wirklich großes Problem, da ich erstens doch immer eine beste Freundin hatte, die mich bestätigte, und außerdem eine Familie, besonders meine Mutter, mit der ich alles jederzeit besprechen konnte und die mir immer mit Rat und Tat zur Seite stand.

Den wirklichen Übergang zur Jugend sehe ich jedoch nach dem Wechsel in die HAK Gmunden, da sich hier für mich hinsichtlich meiner Werte und meiner Persönlichkeit sehr viel verändert hat. Die gute Freundschaft zu meiner besten Freundin blieb zwar bestehen, jedoch merkte ich, dass ich mehr meinen eigenen Weg gehen musste und löste mich daher Schritt für Schritt immer mehr von dieser Fixierung auf eine Person. Durch den Umgang mit neuen Freunden und meinem ersten Freund steigerte sich mein Selbstbewusstsein enorm und ich fand bzw. entwickelte meine eigene Persönlichkeit, die plötzlich viel zufriedener, freundlicher und fröhlicher war als zuvor. So genoß ich die Jugendzeit mit Fortgehen, Freunden usw. dann in vollen Zügen.

Pokale im Skisport

Es ist für mich das erste mal, dass ich mir Gedanken mache, was damals in dieser Zeit für mich wichtig war und was meine Probleme waren; ich bemerke, dass sich für mich sehr viel veränderte und dass es eine sehr prägende Zeit für mich war.

Veränderungen fanden für mich mal statt, dass ich die Schule von der Volksschule in das Gymnasium wechselte und das war der Zeitpunkt wo meine eigentliche Kindheit zu ende war. Ich musste auf einmal sehr viel lernen und hatte lange Schultage. Meine Freizeit wurde dementsprechend reduziert und hatte somit für meine Volkschulfreunde wenig Zeit. Der Freundschaftskreis änderte sich auch dementsprechend, denn ich war die einzige die in ein Gymnasium wechselte und alle anderen von meinem Ort gingen in eine Hauptschule. Der Unterschied lag darin, dass sie alle weniger Hausaufgaben und Lernaufgaben hatten. Allmählich änderte sich sozusagen mein ganzer Freundschaftskreis, doch es war gut so. In den ersten zwei Gymnasium – Jahren wirkten meine Professoren sehr prägend auf mich. Ich lernte mich damals schwer und leider nahmen mir auch die Professoren die Motivation und das Selbstvertrauen. Und wie es so kam musste ich die zweite Klasse wiederholen – für mich brach eine Welt zusammen. Ich musste weg von meiner Klasse und verlor sozusagen ein zweites mal meine Freunde. Hier vollzog sich eine zweite Veränderung, doch jetzt im nachhinein war es das beste was mir passieren konnte. Ich bekam andere Lehrende und ab diesem Zeitpunkt waren meine Lernblockaden auch verschwunden – ich konnte gute Leistung bringen bis zur Matura.

Die wichtigste Person in dieser Zeit war meine Mutter und im weiteren Sinne meine Familie. Dort konnte ich sein wie ich bin und fühlte mich in jeder Hinsicht geborgen. Ich habe viele Geschwister die zugleich meine besten Freunde waren (immer noch sind). Dort konnte ich alle meine Probleme und Belastungen preisgeben. Das schlimmste wäre für mich gewesen, dass ich meine Probleme nicht erzählen hätte können. Eine zweite wichtige Person war für mich meine beste Freundin. Es war eine sehr innigen Freundschaft, denn wir haben alles gemeinsam durchgestanden und erlebt. Mit 14 gingen wir dann auch gemeinsam fort. Hier merkte man, dass wir eigentlich erwachsen wurden.

Auch meine Werte und Interessen veränderten sich. Ich wusste dann mit 14 dass es wichtig ist gute Schulbildung zu haben und entschied mich damals für weitere vier Jahre Schule, um mit Matura abzuschließen. Weiters war es natürlich wichtig mit wem und wie ich meine Freizeit verbrachte. Es war wichtig so viel wie möglich in der Natur zu verbringen und das konnte ich am besten mit Sport verbinden. Ich wollte auch dort meine Leistung bringen. Im Sommer war Leichtathletik im Vordergrund und im Winter holte ich mir meine Pokale im Skisport. Ich konnte auch zu Hause meine Phantasien freien Lauf lassen, denn am elterlichen Hof, war meine Hilfe ständig gefragt. Das Gefühl wichtig zu sein und sinnvolles zu tun war schön.

Abschließend möchte ich sagen, dass es für mich sicher eine sehr prägende Zeit war. Es war eine harte Zeit aber auch eine sehr schöne Zeit.


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