Übergänge … Von der Kindheit zur Jugend

Verhaltensoriginelle Lehrer

Die einschneidenste Veränderung in dieser Zeit war die „Lebensraumerweiterung“ bedingt durch den Übertritt von der familiären Volksschulumgebung in ein relativ unpersönliches, großes Gymnasium. In der Grundschule war ich auf eine mir vertraute Person fixiert gewesen. Im  Gegensatz dazu musste ich mich nun auf verschiedene Lehrer mit unterschiedlichen Charakteren umstellen, was mir teilweise Probleme bereitete, da einige Lehrer von Pädagogik keine Ahnung hatten und mit heranwachsenden jungen Leuten nicht umgehen konnten (wollten?). Heutzutage würde man deren Art und Weise den Schülern gegenüber als „verhaltensoriginell“ bezeichnen. Obwohl ich keine schulischen Probleme hatte, regten mich Ungerechtigkeiten und das herablassende Verhalten mancher Lehrer zum Teil mehr auf als das  mancher  meiner Mitschüler.

Daher waren für mich außerschulische Betätigungen wie Fußball, Tennis, Tischtennis und das Vereinsleben von außerordentlicher Bedeutung. In diesen Gemeinschaften wurde mir das Hineinwachsen in einen neuen Lebensabschnitt vor allem durch den Kontakt mit Gleichaltrigen, Älteren und Trainern erleichtert. Einige Ältere waren für mich Vorbilder und übten auf mich einen positiven Einfluss aus, umgekehrt wurde aber auch meine Persönlichkeit akzeptiert und dadurch Reifung und Entwicklung gefördert.

Meine Eltern akzeptierten meinen Drang nach Selbstständigkeit und Unabhängigkeit weitgehend. In unserer familiären Beziehung herrschte Vertrauen und Verständnis für meine vielen außerschulischen Aktivitäten. Dadurch erfuhr ich wenige Einschränkungen, sodass sich kaum Konflikte ergaben und ich mich nicht mehr als Kind, sondern als gleichberechtigter Jugendlicher fühlen konnte.

Als Folge dieser Umstände war diese Zeit weitgehend frei von Problemen und Konflikten. 

Mit Baggern und Klötzen spielen

Die Kindheit ist die schönste Zeit im Leben eines Menschen. Na ja, vielleicht nicht immer die schönste, aber auf jeden Fall doch die unbeschwerteste und sorgenfreiste Zeit. Viele Sorgen, die uns im Laufe eines Lebens belasten, sind in jener Zeit noch sehr weit entfernt und unbedeutend. Die Gedanken, die mich damals beschäftigt haben, waren höchstens jene, wie ich den Nachmittag verbringen werde, oder was es zu Mittag leckeres zu essen geben wird. Damals war Stress, bedingt durch eine Uhr bzw. einen Kalender, nur einer, den ich vom „Hören-Sagen“ kannte.

Dass sich mein Leben im Laufe der Zeit veränderte, spürte ich zum ersten Mal wirklich während meiner Hauptschulzeit. Von da an bestimmten Stundenpläne, Schularbeiten und Tests, wie ich meinen Tagesablauf einzuteilen hatte. Neben dem schulischen Stress, hatte ich in der zweiten Klasse Hauptschule, nach und nach, mal mehr oder weniger, große Probleme mit meiner sozialen Umwelt. Sprich Konflikte mit meinen Eltern, Verwandten und Freunden. Aber auch diese vergingen zum Glück genau so schnell wie sie gekommen waren.

Während meiner Zeit in der Hauptschule erlebte ich, so wie viele andere Jugendliche auch, den Gruppenzwang in Hinblick auf Diäten, Kleidung, Handy, Zigaretten und Alkohol. Weiters musste ich mir mit 15 Jahren erstmals ernsthafte Gedanken über meine schulische, sowie berufliche Zukunft machen. Ich stand vor der äußerst wichtigen Entscheidung: Lehre oder doch Höhere Schule?

In dieser für die Zukunft äußerst wichtigen Zeit beginnt sozusagen der „Ernst des Lebens“. Die Vorbereitungen für den Mopedführerschein laufen, das erste Moped wird angeschafft. Erstmals werden neben dem Stundenplan auch der Kalender für Zeltfeste und Konzerte  in der Umgebung interessant. Und ganz nebenbei vergeht die Zeit und man ist erwachsen; volljährig im Sinne des Gesetzes und tief in uns steckt vielleicht immer noch ein wenig der kleine Junge, der gerne mit Baggern und Klötzen spielt.


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